Augenarzt in Neuss: Grauer Star und Demenz Vorbeugung

Augenarzt in Neuss: Grauer Star und Demenz Vorbeugung

Grauer Star und Demenz – wie hängt das zusammen? Augenarzt in Neuss klärt auf

NEUSS. Gibt es einen Zusammenhang zwischen einem unbehandelten Grauen Star und dem Risiko, an einer Demenz zu erkranken? Augenarzt Benno Janßen aus Neuss verweist dazu auf eine Studie, die nachweisen konnte, dass nach einer OP des Grauen Star nicht nur die Sehkraft wiederhergestellt wird, sondern das Risiko sinkt, in den Folgejahren nach dem Eingriff an Demenz zu erkranken. Mangelnder visueller Input und eine dadurch eingeschränkte Sinnesfähigkeit könnten nach Angaben der Autoren dazu beitragen, dass das Demenz-Risiko bei Grauer Star steigt. „Bereits frühere Studien haben aufgezeigt, dass beeinträchtige Sinneswahrnehmungen wie Sehschwäche oder auch Schwerhörigkeit die Entstehung einer Demenz begünstigen. Bei Grauer Star ist die visuelle Wahrnehmung in fortgeschrittenem Stadium eingeschränkt. Die Sicht trübt sich ein und die Blendungsempfindlichkeit steigt. Beim refraktiven Linsentausch, der sich meist ambulant durchführen lässt, tauschen wir die getrübte natürliche Linse gegen eine künstliche aus und stellen so die Sinneswahrnehmung wieder her“, schreibt Benno Janßen, Augenarzt in Neuss.

Augenarzt aus Neuss: Studie zeigt, dass Demenzrisiko nach Grauer Star OP um 30 Prozent sinkt

Die Studie der University of Washington in Seattle zog Daten aus einer Langzeitstudie heran, die seit 1994 freiwillige Teilnehmer ab 65 Jahren regelmäßig mit Blick auf Demenz untersucht und darüber hinaus weitere Gesundheitsdaten erhebt. Die Hypothese dabei war es, mehr über den Zusammenhang zwischen sensorischen Beeinträchtigungen und Demenz zu erfahren und Strategien ableiten zu können, die das Demenzrisiko verringern. Besonders in den Fokus nahmen sie dabei die Wiederherstellung der Sehkraft durch eine Grauer Star OP. Die Studienautoren konnten nachweisen, dass das Risiko, an Demenz zu erkranken, bei den Studienteilnehmern, die sich einer Katarakt-OP unterzogen hatten, deutlich geringer war als bei Personen mit der Diagnose Grauer Star, die sich nicht operieren ließen. Demnach sank das Risiko für eine Demenz in den Folgejahren nach der OP um etwa 30 Prozent. Dabei wurden denkbare Verzerrungen durch einen gesünderen Lebensstil oder ein ohnehin geringeres Demenzrisiko bereinigt. Anders verhält es sich bei der Diagnose „Grüner Star“. In diesem Kontext hatte eine Operation bei Glaukom-Patienten keinen Einfluss auf das Demenzrisiko.

Sehbehinderungen durch „Grauer Star“ verringern den neuronalen Input

Die Studie konnte zwar keinen ursächlichen Zusammenhang, aber eine Assoziation zwischen der Wiederherstellung der Sehkraft und dem Demenzrisiko nachweisen. Die Ergebnisse legen also nahe, dass sich die OP bei Grauer Star tatsächlich auf das Demenzrisiko auswirken kann. Ein stärkerer Zusammenhang ließ sich bei keinem anderen medizinischen Eingriff nachweisen, stellen die Studienautoren heraus. „Sie liefern auch einen Erklärungsansatz: Sehbehinderungen durch den Grauen Star können den neuronalen Input verringern, der u.U. die Neurodegeneration beschleunigen oder verstärken kann. Außerdem scheinen soziale Faktoren relevant zu sein: Wer schlecht sieht, zieht sich mitunter aus dem gesellschaftlichen Leben zurück, was zu verminderter kognitiver Stimulation beitragen kann“, stellt Augenarzt Benno Janßen heraus.

Quelle: Lee, CS, Gibbons, LE, Lee AY, et al. (2022): Association Between Cataract Extraction and Development of Dementia. JAMA Intern Med. 2022; 182(2):134–141.